Glossar Mediation

FAQ

Beginnen Sie Ihre Reise in die Welt der Mediation, kann der erste Kontakt mit spezifischem Vokabular durchaus herausfordernd sein. Es ist mir ein Anliegen, nicht mit schweren Termini zu prahlen, sondern vielmehr zu inspirieren, damit die Botschaften meiner digitalen Präsenz für Sie klar und verständlich sind. Gewiss, es finden sich einige Schlüsselworte, bei deren Erklärung ich fest davon überzeugt bin, dass sie Ihr Verständnis vertiefen werden. Mit großer Hoffnung blicke ich darauf, dass Sie der von mir mit Sorgfalt gepflegte und stetig erweiterte Bereich häufig gestellter Fragen dazu anregt, sich mit noch größerer Hingabe der Mediation zu widmen.
 
Zögern Sie nicht, sich bei zusätzlichen Unklarheiten oder Informationsbedarf über die angegebenen Kommunikationswege an mich zu wenden!

 

Begriff Definition
Perspektivenwechsel

Perspektivenwechsel ist ein Begriff, der in verschiedenen Bereichen Anwendung findet und im Allgemeinen bedeutet, dass man seine eigene Sichtweise auf eine Situation oder ein Thema verändert und sich stattdessen in die Perspektive einer anderen Person oder Gruppe versetzt. Es geht also darum, die eigene Perspektive zu verlassen und sich in die Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse anderer Menschen hineinzuversetzen.

Allgemeine Bedeutung von Perspektivenwechsel
Im alltäglichen Leben kann ein Perspektivenwechsel dazu beitragen, Konflikte zu lösen, Vorurteile abzubauen und Verständnis für andere Menschen zu entwickeln. Oftmals sind wir in unseren eigenen Gedanken und Meinungen so festgefahren, dass wir die Perspektive anderer gar nicht mehr wahrnehmen oder verstehen können. Ein Perspektivenwechsel eröffnet uns jedoch neue Sichtweisen und ermöglicht es uns, unsere eigenen Standpunkte zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen.

Perspektivenwechsel in der Mediation
In der Mediation, also der außergerichtlichen Konfliktlösung, spielt der Perspektivenwechsel eine besonders wichtige Rolle. Hier geht es darum, dass die Konfliktparteien mithilfe eines neutralen Mediators eine gemeinsame Lösung für ihren Konflikt finden. Dabei ist es unerlässlich, dass die Parteien bereit sind, ihre eigene Perspektive zu verlassen und sich auf die Sichtweise der anderen einzulassen.

Ein Beispiel aus der Familienmediation
Ein häufiger Konflikt in Familien ist die Aufteilung von Erbschaften. Nehmen wir an, dass zwei Geschwister, Lisa und Max, nach dem Tod ihrer Eltern ein Haus erben. Lisa möchte das Haus verkaufen und den Erlös gerecht unter den Geschwistern aufteilen, während Max gerne in dem Haus wohnen bleiben möchte. Beide haben unterschiedliche Perspektiven und Bedürfnisse, die auf den ersten Blick unvereinbar scheinen.
In der Mediation würde der Mediator zunächst die Geschwister dazu ermutigen, sich in die Perspektive des anderen hineinzuversetzen. Lisa könnte sich vorstellen, wie es für Max wäre, sein Elternhaus zu verlieren und umgekehrt könnte Max verstehen, dass Lisa sich Sorgen um die gerechte Verteilung des Erbes macht. Durch diesen Perspektivenwechsel können die Geschwister Verständnis für die Position des anderen entwickeln und gemeinsam nach einer Lösung suchen, die für beide Seiten akzeptabel ist. So könnte beispielsweise Max das Haus behalten und Lisa dafür einen höheren Anteil am restlichen Erbe erhalten.

Perspektiven-Reflexive Mediation

Perspektiven-Reflexive Mediation ist ein Ansatz in der Mediation, der sich auf die Berücksichtigung und Integration verschiedener Perspektiven und Reflexionen konzentriert. Es ist ein Prozess, der darauf abzielt, Konflikte auf eine kooperative und konstruktive Weise zu lösen, indem er die unterschiedlichen Sichtweisen und Reflexionen der beteiligten Parteien einbezieht.

Die Bedeutung von Perspektiven-Reflexiver Mediation
Perspektiven-Reflexive Mediation ist ein wichtiger Ansatz in der Mediation, da er es den Parteien ermöglicht, ihre eigenen Perspektiven und Reflexionen zu verstehen und die Perspektiven und Reflexionen anderer zu respektieren. Dies ermöglicht es den Parteien, gemeinsam Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel sind. Durch die Berücksichtigung verschiedener Perspektiven und Reflexionen wird die Kommunikation verbessert und die Wahrscheinlichkeit einer nachhaltigen Konfliktlösung erhöht.

Die Rolle des Mediators
Ein Mediator, der Perspektiven-Reflexive Mediation anwendet, hat eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Parteien, ihre Perspektiven und Reflexionen zu verstehen und zu respektieren. Der Mediator schafft einen sicheren Raum für die Parteien, um ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken und hilft ihnen, die Perspektiven und Reflexionen der anderen zu hören und zu verstehen. Der Mediator ist auch dafür verantwortlich, den Prozess der Mediation zu leiten und sicherzustellen, dass alle Parteien gleichberechtigt beteiligt sind.

Ein Beispiel für die Anwendung von Perspektiven-Reflexiver Mediation könnte ein Konflikt zwischen zwei Geschwistern sein, die das Erbe ihrer Eltern aufteilen müssen. Beide Geschwister haben unterschiedliche Perspektiven auf die Verteilung des Erbes und haben auch unterschiedliche Reflexionen über die Beziehung zu ihren Eltern. Der Mediator würde den Prozess der Perspektiven-Reflexiven Mediation anwenden, indem er den Geschwistern ermöglicht, ihre Gedanken und Gefühle zu teilen und die Perspektiven und Reflexionen des anderen zu verstehen. Durch diesen Prozess können die Geschwister gemeinsam eine Lösung finden, die für beide fair und akzeptabel ist.

Persönlichkeitsstörung

Persönlichkeitsstörungen sind psychische Erkrankungen, die durch tiefgreifende und langfristige Muster von Verhaltensweisen, Gedanken und Emotionen gekennzeichnet sind. Sie beeinflussen die Art und Weise, wie eine Person denkt, fühlt und mit anderen interagiert, und können zu erheblichen Beeinträchtigungen in verschiedenen Lebensbereichen führen. Es gibt verschiedene Arten von Persönlichkeitsstörungen, die sich in ihren Symptomen und Auswirkungen unterscheiden, aber alle haben gemeinsam, dass sie das Selbstbild und die zwischenmenschlichen Beziehungen einer Person stark beeinflussen. Allgemeine Merkmale von Persönlichkeitsstörungen:

  • Tiefgreifende und langfristige Verhaltensmuster
    Im Gegensatz zu vorübergehenden Stimmungsschwankungen oder Verhaltensweisen, die im Laufe der Zeit variieren können, sind die Merkmale von Persönlichkeitsstörungen stabil und bestehen über einen längeren Zeitraum.

  • Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit
    Persönlichkeitsstörungen können zu erheblichen Einschränkungen in verschiedenen Lebensbereichen führen, wie z.B. in Beziehungen, Arbeit, Schule oder Freizeitaktivitäten.

  • Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen
    Menschen mit Persönlichkeitsstörungen haben oft Schwierigkeiten, stabile und befriedigende Beziehungen aufrechtzuerhalten. Sie können auch Probleme haben, Empathie zu zeigen oder die Bedürfnisse anderer zu erkennen.

  • Verzerrtes Selbstbild
    Personen mit Persönlichkeitsstörungen haben oft ein verzerrtes Selbstbild und können sich selbst und andere in extremen Kategorien wie "gut" oder "schlecht" einteilen.

  • Begleitende psychische Probleme
    Viele Menschen mit Persönlichkeitsstörungen haben auch andere psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Essstörungen.

Umgang mit Persönlichkeitsstörungen in der Mediation

Persönlichkeitsstörungen können in verschiedenen Bereichen des Lebens zu Konflikten führen, einschließlich zwischenmenschlicher Beziehungen und Arbeitsbeziehungen. In solchen Fällen kann die Mediation eine hilfreiche Methode sein, um Konflikte zu lösen und die Kommunikation zwischen den Beteiligten zu verbessern. Allerdings erfordert die Mediation bei Persönlichkeitsstörungen eine besondere Herangehensweise, um effektiv zu sein.

  • Sensibilität und Empathie
    Mediatoren müssen sich der besonderen Bedürfnisse und Herausforderungen von Menschen mit Persönlichkeitsstörungen bewusst sein und entsprechend sensibel und empathisch handeln. Sie sollten sich bemühen, die Perspektive und Gefühle der Beteiligten zu verstehen und darauf eingehen, um eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen.

  • Struktur und Klarheit
    Da Menschen mit Persönlichkeitsstörungen oft Schwierigkeiten haben, ihre Gedanken und Gefühle zu organisieren, ist es wichtig, dass die Mediation strukturiert und klar ist. Die Regeln und Ziele der Mediation sollten deutlich kommuniziert werden, um Verwirrung und Unsicherheit zu vermeiden.

  • Fokus auf Lösungen
    Die Mediation sollte sich auf die Suche nach konstruktiven Lösungen konzentrieren, anstatt sich auf vergangene Konflikte oder Schuldzuweisungen zu konzentrieren. Menschen mit Persönlichkeitsstörungen können dazu neigen, in Schwarz-Weiß-Denken zu verfallen und die Schuld bei anderen zu suchen, daher ist es wichtig, den Fokus auf die Zukunft zu richten.

  • Unterstützung bei der Kommunikation
    Mediatoren können dabei helfen, die Kommunikation zwischen den Beteiligten zu verbessern, indem sie aktives Zuhören und klärende Fragen einsetzen. Sie können auch Techniken wie das "Ich-Statement" einführen, um den Beteiligten zu helfen, ihre Gedanken und Gefühle klar und respektvoll auszudrücken.

Beispiel
Ein Beispiel für den Umgang mit Persönlichkeitsstörungen in der Mediation ist eine Konfliktsituation zwischen zwei Kollegen am Arbeitsplatz. Einer der Kollegen hat eine Borderline-Persönlichkeitsstörung und neigt dazu, impulsiv und emotional zu reagieren. Der andere Kollege hat Schwierigkeiten, mit dieser Art von Verhalten umzugehen und fühlt sich oft von seinem Kollegen angegriffen.
In der Mediation ist es wichtig, dass der Mediator sich der besonderen Bedürfnisse des Kollegen mit der Persönlichkeitsstörung bewusst ist und seine Reaktionen mit Sensibilität und Empathie behandelt. Er kann auch klare Regeln für die Kommunikation während der Mediation festlegen, um Konflikte zu vermeiden. Der Fokus sollte auf der Suche nach Lösungen liegen, z.B. durch die Einführung von Kommunikationstechniken, die beiden Kollegen helfen, ihre Gedanken und Gefühle auf eine konstruktive Art und Weise auszudrücken.

Insgesamt erfordert der Umgang mit Persönlichkeitsstörungen in der Mediation ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, Struktur und Fokus auf Lösungen. Durch eine professionelle und angepasste Herangehensweise kann die Mediation jedoch dazu beitragen, Konflikte zu lösen und die Kommunikation zwischen den Beteiligten zu verbessern.

Pendelmediation

Pendelmediation ist eine Methode der Konfliktlösung, die darauf abzielt, Konflikte zwischen zwei oder mehreren Parteien auf friedliche und kooperative Weise zu lösen. Sie basiert auf dem Prinzip der Mediation, bei der ein neutraler Dritter, der Mediator, die Konfliktparteien unterstützt, eine gemeinsame Lösung zu finden. Im Gegensatz zur traditionellen Mediation, bei der alle Parteien gleichzeitig anwesend sind, arbeitet die Pendelmediation mit getrennten Sitzungen, in denen der Mediator zwischen den Parteien pendelt.

Wie funktioniert Pendelmediation?
Die Pendelmediation beginnt mit einer gemeinsamen Sitzung, in der der Mediator die Regeln und den Ablauf der Mediation erklärt. Anschließend werden die Konfliktparteien gebeten, ihre Sichtweisen und Bedürfnisse zu äußern. Nach dieser ersten Sitzung werden getrennte Sitzungen mit jeder Partei durchgeführt, in denen der Mediator die Informationen und Vorschläge der jeweils anderen Partei übermittelt. Dieser Prozess wird so lange fortgesetzt, bis eine Einigung erzielt wird.

Welche Vorteile bietet Pendelmediation?

  1. Vertraulichkeit
    Da die Pendelmediation auf getrennten Sitzungen basiert, bleibt der Inhalt der Gespräche zwischen dem Mediator und jeder Partei vertraulich. Dadurch können die Konfliktparteien offen und ehrlich kommunizieren, ohne Angst vor Konsequenzen zu haben.
  2. Effektivität
    Durch die getrennten Sitzungen kann der Mediator die Informationen und Vorschläge der Parteien neutral und unvoreingenommen übermitteln. Dadurch werden Missverständnisse und emotionale Reaktionen minimiert, was zu einer effektiveren Kommunikation und Lösungsfindung führt.
  3. Flexibilität
    Die Pendelmediation bietet den Parteien die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse und Interessen in einem geschützten Raum zu äußern. Dadurch können sie kreative und maßgeschneiderte Lösungen finden, die für beide Seiten akzeptabel sind.
  4. Kostenersparnis
    Da die Pendelmediation weniger Zeit in Anspruch nimmt als die traditionelle Mediation, sind die Kosten in der Regel geringer. Außerdem können die Parteien durch die Vermeidung eines langwierigen Gerichtsverfahrens Zeit und Geld sparen.

Ein Beispiel zum besseren Verständnis
Ein Ehepaar befindet sich in einer schwierigen Scheidungssituation. Sie sind sich in Bezug auf die Aufteilung des Vermögens und das Sorgerecht für ihre Kinder uneinig. Anstatt vor Gericht zu gehen, entscheiden sie sich für eine Pendelmediation. Der Mediator führt getrennte Sitzungen mit jedem Ehepartner durch und übermittelt die Bedürfnisse und Vorschläge des anderen. Durch diesen Prozess können sie ihre Emotionen besser kontrollieren und eine gemeinsame Lösung finden, die für beide Seiten akzeptabel ist. Sie einigen sich auf eine faire Aufteilung des Vermögens und eine gemeinsame Sorgerechtsregelung für ihre Kinder. Durch die Pendelmediation können sie ihre Scheidung friedlich und ohne langwierige Gerichtsverfahren abschließen.

Peer-Mediation

Die Peer-Mediation ist eine Methode, mit der in Schulen oder unter Gleichaltrigen verschiedene Konflikte aufgearbeitet und gelöst werden. Diese pädagogische Mediationsmethode basiert darauf, dass Schüler oder Jugendliche gleichen Alters untereinander - in der sogenannten Peer-Group - einfacher miteinander sprechen können, als mit Lehrern, Erziehern oder der Schulleitung. Älteren (Respekts-) Personen gegenüber würden sie eher ungern von bestimmten Schwierigkeiten und Konflikten berichten.
Um die Peer-Mediation an einer Schule anwenden zu können, müssen vorab geeignete Schüler zu sogenannten „Peers“ oder Streitschlichtern ausgebildet werden. Dies erfolgt auf freiwilliger Basis. Schulen und Lehrkräfte profitieren von der Peer-Mediation, da die Schüler dadurch lernen, Verantwortung zu übernehmen und demokratische Entscheidungen zu treffen.

Peer-Mediation an Schulen
Die Peer-Mediation ähnelt der klassischen Mediation. Auch hier dient das Verfahren der konstruktiven Lösung von Konflikten. Im Mediationsgespräch, in der der entsprechend ausgebildete Peer die Rolle des Mediators einnimmt, wird versucht, eine einvernehmliche und für alle Parteien auch für die Zukunft tragfähige Konfliktlösung zu finden. Die Parteien, also die Schüler, erarbeiten diese Lösung selbst und werden dabei vom Peer unterstützt.
Wie im traditionellen Mediationsverfahren ist auch die Teilnahme an der Peer-Mediation freiwillig. Die beteiligten Schüler oder Jugendliche müssen den Wunsch und Willen haben, eine Einigung anzustreben. Des Weiteren müssen Sie den Peer als vermittelnden, schlichtenden und gleichbehandelnden Dritten akzeptieren. Auch die übrigen grundsätzlichen Mediationsregeln können auf die Peer-Mediation übertragen werden.
Was die Peer-Mediation von anderen Mediationsverfahren unterscheidet ist die Tatsache, dass ausgebildete Schüler dabei helfen, Konflikte zwischen Schülern zu lösen. Verfahren und Gespräche finden unter Gleichaltrigen statt (Peer-Group).

Auswirkungen der Peer-Mediation an Schulen
Peer-Mediationen wirken sich positiv auf das soziale Klima an der Schule aus. Einige Schulen nutzen die Mediationsmethode auch zur Gewaltprävention, da das Mediationsverfahren Toleranz übt und die Konfliktfähigkeit fördert. Schulleitung und Lehrer werden durch die Peer-Mediation entlastet, da die Schüler lernen, eigenständig Konflikte aufzuarbeiten und zu lösen. Während der Ausbildung zum streitschlichtenden Peer eignen sich Schüler soziale Kompetenzen an und übernehmen Eigenverantwortung. Nicht zuletzt kann die Peer-Mediation bei den Schülern für mehr Rechtsbewusstsein sorgen.

Ein Beispiel aus der Schulmediation
Ein typisches Beispiel für Peer-Mediation in der Schule ist ein Konflikt zwischen zwei Schülern, die sich wegen eines Streits nicht mehr miteinander unterhalten. Die Mediatoren führen ein Vorgespräch mit den beiden Schülern, um die Situation zu verstehen und sicherzustellen, dass sie freiwillig an der Mediation teilnehmen möchten. Während der Mediationssitzung unterstützen die Mediatoren die Schüler dabei, ihre Gefühle und Bedürfnisse zu äußern und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Am Ende der Mediation können die Schüler eine Vereinbarung treffen, wie sie in Zukunft miteinander umgehen werden und wie sie ähnliche Konflikte vermeiden können. Die Mediatoren werden auch ein Follow-up durchführen, um sicherzustellen, dass die Vereinbarung eingehalten wird und der Konflikt dauerhaft gelöst wurde.

Peer Review

Peer Review ist ein Prozess der wissenschaftlichen Qualitätssicherung, bei dem wissenschaftliche Arbeiten von unabhängigen Experten begutachtet werden. Das Ziel des Peer Reviews ist es, die Qualität und Validität von Forschungsergebnissen zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie den Standards der wissenschaftlichen Gemeinschaft entsprechen. Der Prozess des Peer Reviews ist ein wichtiger Bestandteil der wissenschaftlichen Forschung und trägt dazu bei, die Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit von wissenschaftlichen Erkenntnissen zu gewährleisten.

Peer Review in der Mediation
Im Bereich der Mediation bezieht sich Peer Review auf den Prozess der Überprüfung und Bewertung von Mediationsverfahren und -ergebnissen durch erfahrene und unabhängige Mediatoren. Dieser Prozess dient dazu, die Qualität und Wirksamkeit von Mediationen zu verbessern und sicherzustellen, dass sie den Standards der Mediationsgemeinschaft entsprechen.
Der Peer Review-Prozess in der Mediation umfasst in der Regel die Überprüfung von Fallakten, die Beobachtung von Mediationssitzungen und die Auswertung von Feedback von den beteiligten Parteien. Die unabhängigen Mediatoren, die den Peer Review durchführen, sind in der Regel erfahrene und qualifizierte Mediatoren, die über ein fundiertes Verständnis von Mediationsprozessen und -techniken verfügen.

Vorteile des Peer Reviews in der Mediation
Der Peer Review-Prozess bietet mehrere Vorteile für die Mediation.

  • Einer der wichtigsten Vorteile ist die Möglichkeit, konstruktives Feedback und Empfehlungen von erfahrenen Mediatoren zu erhalten, die dazu beitragen können, die Effektivität der Mediation zu verbessern. Durch die Überprüfung von Fallakten und die Beobachtung von Mediationssitzungen können auch mögliche Fehler oder Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert werden.
  • Ein weiterer Vorteil des Peer Reviews ist die Förderung von Best Practices in der Mediation. Durch den Austausch von Erfahrungen und Erkenntnissen zwischen den beteiligten Mediatoren können bewährte Methoden und Techniken weiterentwickelt und verbreitet werden. Dies trägt zur kontinuierlichen Verbesserung der Mediationspraxis bei und stärkt das Vertrauen in die Mediation als Konfliktlösungsmethode.

Beispiel aus der Wirtschaftsmediation
In vielen Unternehmen gibt es interne Mediatoren, die bei Konflikten zwischen Mitarbeitern oder Abteilungen eingesetzt werden. Um sicherzustellen, dass diese internen Mediationen den Standards der Mediationsgemeinschaft entsprechen, können externe Mediatoren als Peer Reviewer hinzugezogen werden. Diese externen Mediatoren überprüfen die Fallakten und beobachten möglicherweise auch Mediationssitzungen, um die Qualität und Wirksamkeit der internen Mediation zu bewerten. Anschließend geben sie Feedback und Empfehlungen, die dazu beitragen können, die internen Mediationsverfahren zu verbessern und Best Practices zu fördern.

 

Partialisieren

Partialisieren ist ein Begriff, der in verschiedenen Bereichen Anwendung findet, wie beispielsweise in der Mathematik, der Psychologie oder der Mediation. Im Allgemeinen bedeutet Partialisieren, dass ein Ganzes in Teile oder Teilaspekte aufgeteilt wird. Dies kann sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne verstanden werden.

Allgemeine Bedeutung von Partialisieren
In der Mathematik beschreibt Partialisieren die Aufteilung einer Funktion in einzelne Variablen oder die Reduktion einer Gleichung auf Teilfunktionen. In der Psychologie wird der Begriff verwendet, um die Fokussierung auf bestimmte Aspekte einer Situation oder eines Problems zu beschreiben. Dies kann helfen, komplexe Sachverhalte besser zu verstehen und zu bearbeiten.

Partialisieren in der Mediation
In der Mediation bezieht sich Partialisieren auf die Fokussierung auf einzelne Konfliktthemen oder -aspekte, um diese gezielt zu bearbeiten. Dies ist ein wichtiger Schritt in der Konfliktlösung, da es den Parteien ermöglicht, sich auf konkrete Probleme zu konzentrieren und diese gemeinsam zu lösen.
Im Rahmen einer Mediation werden die Konfliktparteien dazu angeleitet, ihre Konflikte in Teilaspekte zu unterteilen und diese nacheinander zu behandeln. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass zunächst über die Kommunikation zwischen den Parteien gesprochen wird, dann über die finanziellen Aspekte und schließlich über die Zukunftsperspektiven. Durch diese Aufteilung wird vermieden, dass der Konflikt als Ganzes betrachtet wird und somit unübersichtlich und unlösbar erscheint.

Beispiel aus der Mediation
Ein Ehepaar befindet sich in einer Krise und hat sich zur Mediation entschieden, um ihre Probleme zu lösen. Im ersten Schritt werden die Konfliktparteien dazu angeleitet, ihre Gesamtsituation zu beschreiben und ihre Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken. Anschließend werden sie dazu aufgefordert, ihre Konflikte in Teilaspekte zu unterteilen, wie beispielsweise die unterschiedlichen Erziehungsstile, die Finanzen oder die Kommunikation. In einem weiteren Schritt werden diese Teilaspekte dann gezielt bearbeitet und Lösungen erarbeitet. Durch die Partialisierung können die Konfliktparteien ihre Probleme besser strukturieren und gezielt angehen, was zu einer effektiveren Konfliktlösung führt.

 

Parteirolle

Die Parteirolle spielt eine wichtige Rolle in der Mediation und bezieht sich auf die Position und die Aufgaben, die eine Partei in einem Konflikt einnimmt. Sie ist ein zentraler Bestandteil des Mediationsprozesses und beeinflusst maßgeblich den Verlauf und das Ergebnis der Mediation. In dieser Antwort werden wir uns genauer mit der Bedeutung der Parteirolle in der Mediation auseinandersetzen und ihre Auswirkungen auf den Mediationsprozess näher betrachten.

Die Bedeutung der Parteirolle in der Mediation
Die Parteirolle in der Mediation bezieht sich auf die Rolle, die eine Partei in einem Konflikt einnimmt. Jede Partei hat ihre eigene Sichtweise auf den Konflikt und ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse, die sie in die Mediation einbringt. Die Parteirolle bestimmt, wie eine Partei den Konflikt wahrnimmt, wie sie sich in der Mediation verhält und welche Ziele sie verfolgt. Sie ist somit ein wichtiger Faktor, der den Verlauf und das Ergebnis der Mediation beeinflusst.

Die verschiedenen Parteirollen in der Mediation
In der Mediation gibt es verschiedene Parteirollen, die eine Partei einnehmen kann. Die bekanntesten sind die Kläger- und die Verteidigerrolle. Die Klägerrolle bezieht sich auf eine Partei, die ihre Interessen und Bedürfnisse deutlich zum Ausdruck bringt und versucht, diese durchzusetzen. Die Verteidigerrolle hingegen beschreibt eine Partei, die versucht, ihre Position zu verteidigen und sich gegen die Interessen der anderen Partei zu behaupten. Weitere Parteirollen sind die Vermittlerrolle, in der eine Partei versucht, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln, und die Schlichterrolle, in der eine Partei versucht, den Konflikt beizulegen und eine Einigung zu erzielen.

Die Auswirkungen der Parteirolle auf den Mediationsprozess
Die Parteirolle hat einen großen Einfluss auf den Mediationsprozess. Sie bestimmt, wie eine Partei sich in der Mediation verhält, wie sie mit der anderen Partei kommuniziert und welche Ziele sie verfolgt. Eine Partei, die in der Klägerrolle agiert, wird wahrscheinlich konfrontativer auftreten und versuchen, ihre Interessen durchzusetzen. Eine Partei, die in der Verteidigerrolle ist, wird eher versuchen, ihre Position zu verteidigen und möglicherweise weniger kompromissbereit sein. Eine Partei in der Vermittlerrolle hingegen wird versuchen, eine Brücke zwischen den Konfliktparteien zu schlagen und eine Lösung zu finden, die für beide Seiten akzeptabel ist.

Die Bedeutung der Parteirolle für das Ergebnis der Mediation
Die Parteirolle hat auch einen entscheidenden Einfluss auf das Ergebnis der Mediation. Eine Partei, die in der Klägerrolle agiert, wird wahrscheinlich versuchen, ihre Interessen und Bedürfnisse durchzusetzen und möglicherweise weniger kompromissbereit sein. Dies kann dazu führen, dass die andere Partei sich in die Enge getrieben fühlt und die Mediation scheitert. Eine Partei, die in der Verteidigerrolle ist, wird möglicherweise weniger offen für Kompromisse sein und eine Einigung erschweren. Eine Partei in der Vermittlerrolle hingegen kann dazu beitragen, dass beide Seiten ihre Interessen und Bedürfnisse besser verstehen und eine Lösung finden, die für beide akzeptabel ist.

Beispiel für die Bedeutung der Parteirolle in der Mediation
Zwei Nachbarn haben einen Streit über einen Baum, der auf der Grenze zwischen ihren Grundstücken steht. Der eine Nachbar möchte den Baum fällen, da er seinen Garten beschattet, der andere Nachbar möchte den Baum behalten, da er ihm Schatten spendet. In der Mediation nehmen beide Nachbarn unterschiedliche Parteirollen ein. Der eine Nachbar agiert in der Klägerrolle und fordert die Fällung des Baumes, während der andere Nachbar in der Verteidigerrolle ist und den Erhalt des Baumes verteidigt. Durch die unterschiedlichen Parteirollen gestaltet sich die Kommunikation schwierig und es ist schwer, eine Einigung zu erzielen. Erst als beide Nachbarn ihre Parteirollen reflektieren und in die Vermittlerrolle wechseln, gelingt es ihnen, eine Lösung zu finden, mit der beide zufrieden sind.

Parteilichkeit

Parteilichkeit ist ein Begriff, der in verschiedenen Bereichen Verwendung findet und generell die Unterstützung oder Bevorzugung einer bestimmten Seite oder Partei beschreibt. Im politischen Kontext bezieht sich Parteilichkeit auf die Zugehörigkeit zu einer politischen Partei und die damit verbundene Unterstützung und Förderung ihrer Interessen. Im rechtlichen Kontext bezieht sich Parteilichkeit auf die Einseitigkeit einer Person oder Institution bei der Entscheidungsfindung, die möglicherweise die Gerechtigkeit und Neutralität beeinflusst.

Parteilichkeit in der Mediation
Im Kontext der Mediation bezieht sich Parteilichkeit auf die Haltung des Mediators gegenüber den Konfliktparteien. Im Gegensatz zu einem Richter oder Schiedsrichter, der eine neutrale und unparteiische Rolle einnimmt, ist ein Mediator ein neutraler Dritter, der den Konfliktparteien dabei hilft, eine gemeinsame Lösung für ihren Konflikt zu finden. Daher ist es wichtig, dass ein Mediator keine Partei ergreift und keine persönlichen Vorurteile oder Interessen hat, die seine Neutralität beeinflussen könnten.

Warum ist Parteilichkeit in der Mediation nicht angebracht?

  1. Wahrung der Neutralität
    Die Hauptaufgabe eines Mediators besteht darin, den Konfliktparteien dabei zu helfen, eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden. Dies erfordert eine neutrale Haltung, die es dem Mediator ermöglicht, die Interessen und Bedürfnisse beider Parteien gleichermaßen zu berücksichtigen. Wenn ein Mediator parteilich ist, kann dies die Neutralität und Gerechtigkeit der Mediation beeinträchtigen und zu einer einseitigen Lösung führen, die nicht im Interesse beider Parteien liegt.

  2. Förderung der Kommunikation
    Ein weiterer wichtiger Aspekt der Mediation ist die Förderung der Kommunikation zwischen den Konfliktparteien. Eine Parteilichkeit des Mediators kann dazu führen, dass eine Partei sich benachteiligt oder ungerecht behandelt fühlt und somit die Kommunikation erschwert wird. Eine neutrale Haltung des Mediators schafft hingegen eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der die Konfliktparteien offen und ehrlich miteinander kommunizieren können.

  3. Vermeidung von Vorurteilen
    Parteilichkeit kann auch zu Vorurteilen führen, die die Wahrnehmung und das Verständnis des Mediators für den Konflikt und die Konfliktparteien beeinträchtigen können. Dies kann zu einer einseitigen Sichtweise und einer unfairen Behandlung einer Partei führen. Ein neutraler Mediator hingegen ist in der Lage, den Konflikt aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und eine faire und ausgewogene Lösung zu finden.

Beispiel für Parteilichkeit in der Mediation
Ein Mediator hat in der Vergangenheit mit einer der Konfliktparteien zusammengearbeitet und hat daher eine persönliche Beziehung zu dieser Partei aufgebaut. Dies kann dazu führen, dass der Mediator unbewusst die Interessen dieser Partei bevorzugt und somit nicht mehr neutral und unparteiisch agiert. Dies kann zu einer ungleichen Behandlung der Konfliktparteien und einer einseitigen Lösung führen.

Parteien

Die Konfliktbeteiligten in einem Mediationsverfahren werden eigentlich „Medianden“ genannt. Dennoch hat sich in Anlehnung an zivilrechtliche Gerichtsverfahren auch die Bezeichnung der Beteiligten als Parteien eingebürgert. Weitet man die juristische Denkweise aus, könnte auch von „Anspruchstellern“ und „Anspruchsgegnern“ gesprochen werden. Die Parteien sind die Beteiligten eines Konfliktes.

Bei der Mediation handelt es sich um eine freiwillige und außergerichtliche Verhandlung zwischen zwei oder mehreren Parteien. Das Ziel der Mediation ist eine gütliche Konfliktbeilegung; also eine einvernehmliche Einigung zwischen den Parteien. Das Mediationsverfahren wird vom Mediator als neutraler Dritter geleitet, der die Parteien dabei unterstützt, selbst eine gemeinsame Konfliktlösung zu finden. Der Mediator sorgt dabei für reibungslose und ordnungsgemäße Abläufe; hat jedoch keine inhaltliche Entscheidungsbefugnis. Ihm obliegt jedoch der Ausgleich von Machtungleichgewichten zwischen den Parteien und die Sorge, dass die vereinbarten Regeln eingehalten werden. Mediatoren helfen ihren Parteien, Störungen in der Kommunikation zu beseitigen und sich eigene Interessen wieder bewusst zu machen, damit gemeinsam kreative Lösungen entwickelt werden können.

Synonyme - Konfliktbeteiligte
Parental Alienation Syndrome

Das Parental Alienation Syndrome (PAS) ist ein Begriff, der von dem amerikanischen Psychiater Richard Gardner geprägt wurde und sich auf eine Form von psychologischer Manipulation bezieht, bei der ein Kind gegen einen oder beide Elternteile aufgebracht wird. Es handelt sich dabei um ein komplexes Phänomen, das in Familien auftreten kann, in denen eine Trennung oder Scheidung stattgefunden hat. Es ist wichtig zu betonen, dass PAS keine offizielle Diagnose ist, sondern eher als ein Konzept betrachtet werden sollte, das von einigen Fachleuten verwendet wird, um bestimmte Verhaltensmuster zu beschreiben.

Allgemeine Merkmale von PAS
PAS tritt in der Regel auf, wenn ein Elternteil das Kind dazu bringt, den anderen Elternteil zu verachten oder zu hassen. Dies geschieht oft durch die Verbreitung von Lügen und negativen Aussagen über den anderen Elternteil, die das Kind beeinflussen und dazu führen, dass es eine negative Einstellung gegenüber diesem Elternteil entwickelt. Das Kind kann auch dazu gebracht werden, den Kontakt mit dem anderen Elternteil zu vermeiden oder zu verweigern, was zu einer Entfremdung zwischen dem Kind und dem Elternteil führt. PAS kann auch dazu führen, dass das Kind sich auf die Seite des manipulierenden Elternteils stellt und gegen den anderen Elternteil kämpft.

Ursachen von PAS
Es gibt verschiedene Faktoren, die zu PAS führen können. Eine Trennung oder Scheidung der Eltern ist oft der Auslöser für PAS, da es zu einem Machtkampf zwischen den Eltern kommen kann, bei dem das Kind als Waffe eingesetzt wird. Auch eine schlechte Kommunikation zwischen den Eltern und ein ungesundes Eltern-Kind-Verhältnis können zu PAS beitragen. In einigen Fällen kann auch eine psychische Störung des manipulierenden Elternteils eine Rolle spielen.

PAS in der Mediation
Die Mediation ist ein Verfahren, das bei Konflikten zwischen den Eltern angewendet wird, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. In Fällen von PAS kann die Mediation eine effektive Methode sein, um die Beziehung zwischen dem Kind und dem entfremdeten Elternteil zu verbessern. Hier sind einige Aspekte der Mediation, die bei der Behandlung von PAS hilfreich sein können:

  1. Fokus auf die Bedürfnisse des Kindes
    In der Mediation steht das Wohl des Kindes im Mittelpunkt. Die Mediatoren arbeiten mit den Eltern zusammen, um eine Vereinbarung zu treffen, die im besten Interesse des Kindes ist. Dies kann dazu beitragen, dass das Kind nicht als Waffe gegen den anderen Elternteil eingesetzt wird und eine positive Beziehung zu beiden Elternteilen aufrechterhalten wird.
  2. Verbesserung der Kommunikation
    Eine der Hauptursachen von PAS ist eine schlechte Kommunikation zwischen den Eltern. In der Mediation werden die Eltern dazu ermutigt, offen und respektvoll miteinander zu kommunizieren. Dies kann dazu beitragen, Missverständnisse zu klären und die Beziehung zwischen den Eltern zu verbessern.
  3. Entwicklung von Ko-Elternschaft
    Die Mediation kann den Eltern helfen, eine Ko-Elternschaft zu entwickeln, bei der beide Elternteile gemeinsam Verantwortung für die Erziehung des Kindes übernehmen. Dies kann dazu beitragen, dass das Kind nicht zwischen den Eltern hin- und hergerissen wird und eine stabile und liebevolle Umgebung hat.

Beispiel aus der Mediation
Ein Beispiel für die Anwendung von Mediation bei PAS ist der Fall einer Familie, in der die Eltern sich getrennt haben und das Kind vom manipulierenden Elternteil dazu gebracht wurde, den anderen Elternteil zu hassen. In der Mediation wurde das Kind dazu ermutigt, offen über seine Gefühle zu sprechen und die Beziehung zu dem entfremdeten Elternteil zu verbessern. Die Eltern wurden dazu angeleitet, eine Vereinbarung zu treffen, die die Bedürfnisse des Kindes berücksichtigt und eine gesunde Ko-Elternschaft fördert. Durch die Verbesserung der Kommunikation und die Zusammenarbeit der Eltern konnte das Kind eine positive Beziehung zu beiden Elternteilen aufbauen und PAS wurde erfolgreich behandelt.

Synonyme - PAS, Elternentfremdungssyndrom
paraverbale Kommunikation

Die paraverbale Kommunikation ist ein wichtiger Bestandteil der zwischenmenschlichen Kommunikation und umfasst alle nichtsprachlichen Elemente, die bei der Übermittlung von Informationen eine Rolle spielen. Im Gegensatz zur verbalen Kommunikation, die sich auf die eigentlichen Worte und Sätze bezieht, bezieht sich die paraverbale Kommunikation auf die Art und Weise, wie diese Worte ausgesprochen werden. Sie umfasst somit die Tonlage, die Betonung, die Lautstärke, die Geschwindigkeit und die Pausen in der Sprache.

Allgemeine Bedeutung der paraverbalen Kommunikation
Die paraverbale Kommunikation spielt in der zwischenmenschlichen Kommunikation eine entscheidende Rolle, da sie oft mehr über die tatsächliche Bedeutung einer Botschaft verrät als die eigentlichen Worte. Sie kann die Wirkung einer Aussage verstärken oder abschwächen und somit die Art und Weise beeinflussen, wie eine Botschaft vom Empfänger aufgenommen wird. Sie kann auch dazu beitragen, die Beziehung zwischen den Gesprächspartnern zu verbessern oder zu verschlechtern.

Paraverbalen Kommunikation in der Mediation
Hier geht es darum, dass die Konfliktparteien ihre Standpunkte und Bedürfnisse klar und verständlich kommunizieren, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Oftmals sind die Konflikte jedoch emotional aufgeladen und die Parteien sind nicht in der Lage, ihre Gefühle und Bedürfnisse in Worte zu fassen.
Durch die Betonung, die Tonlage und die Geschwindigkeit der Sprache können die Konfliktparteien ihre Emotionen ausdrücken und somit eine Verbindung zu ihren Bedürfnissen herstellen. Auch Pausen in der Sprache können dazu beitragen, dass die Parteien ihre Gedanken ordnen und sich besser ausdrücken können.

Ein Beispiel für die paraverbale Kommunikation in der Mediation ist, wenn eine Partei ihre Frustration über die Situation zum Ausdruck bringt, indem sie ihre Worte mit einer lauten und aggressiven Tonlage begleitet. Dies kann dazu führen, dass die andere Partei sich angegriffen fühlt und ebenfalls in eine defensive Haltung geht. Der Mediator kann hier durch gezielte Fragen und eine ruhige und besonnene Art der Kommunikation dazu beitragen, dass die Parteien ihre Emotionen ausdrücken und somit zu einer Lösung des Konflikts beitragen.

 

Paraphrasieren

Das Paraphrasieren gehört zu den wesentlichen Gesprächstechniken im Mediationsverfahren. Das auch „Spiegeln“ genannte Paraphrasieren bedeutet, in einem Gespräch mit den eigenen Worten genau das zu wiederholen, was der andere Gesprächspartner vorher gesagt hat. Bei der Wortwahl werden jedoch eher synonyme Begriffe für das Gesagte genutzt, um den Gesprächspartner nicht zu verunsichern. Beim Paraphrasieren wird der Gesprächsinhalt in der Wiederholung so formuliert, dass der Inhalt nicht verfälscht wird. Die Paraphrase muss also mit dem übereinstimmen, was der Gesprächspartner mit der ursprünglichen Botschaft zum Ausdruck bringen wollte. Mediatoren paraphrasieren häufig in Form einer schwebenden Frage, die die wahrscheinlichste Interpretation der Aussage enthält aber dennoch zur offenen Diskussion stellt, was eigentlich gemeint wurde. Paraphrasieren wird also zur Kontrolle genutzt, was beim Gesprächspartner angekommen ist und wie es verstanden wurde. Durch Paraphrasieren kann Missverständnissen vorgebeugt werden.

In der Mediation ist Paraphrasieren ein sehr wichtiges Werkzeug des Mediators, damit er sichergehen kann, dass alle Medianden die Aussagen auch wirklich so verstanden haben, wie sie gemeint waren. Als Element aus dem Aktiven Zuhören nutzen Mediatoren das Paraphrasieren auch, um sachliche Botschaften von den emotionalen und konfliktbelasteten Botschaften abzutrennen. Wird die Botschaft sachlich wiederholt, kann dadurch der Inhalt auf den sachlichen Anteil reduziert werden, um die gesamte Kommunikation auf eine sachorientierte Ebene zu lenken. Des Weiteren wird den Gesprächspartnern durch das Paraphrasieren gezeigt, dass man ihnen aufmerksam zuhört, was sich positiv auf die Beziehungsebene auswirkt.

Durch das Spiegeln können Mediatoren die Unterschiede heraushören und in der Wiederholung verbal sichtbar machen. Paraphrasieren ermöglicht es Mediatoren, zwischen Sachebene, Beziehungsebene, Interessenebene und anderen Ebenen zu differenzieren. Wenn Mediatoren gleichzeitig positiv bei der Wiederholung umformulieren, dann tragen ihre Rückmeldungen dazu bei, dass Medianden die Botschaften auch verstehen.

 

Synonyme - spiegeln
paradoxe Intervention

Eine paradoxe Intervention ist eine Technik, die in der Psychotherapie und Beratung eingesetzt wird, um Veränderungen bei Klienten hervorzurufen. Sie basiert auf dem Konzept der Paradoxie, das besagt, dass man durch das Gegenteil von dem, was man erreichen möchte, tatsächlich das gewünschte Ergebnis erzielen kann. Diese Methode wurde erstmals von dem österreichischen Psychiater und Psychotherapeuten Viktor Frankl beschrieben und später von dem Psychotherapeuten Paul Watzlawick weiterentwickelt.

Allgemeine Eigenschaften einer paradoxen Intervention
Eine paradoxe Intervention zeichnet sich durch verschiedene Merkmale aus. Zum einen ist sie unkonventionell und unerwartet, da sie dem Klienten eine neue Perspektive auf sein Problem bietet. Dadurch wird er aus seiner gewohnten Denk- und Verhaltensweise herausgelockt und kann neue Lösungsansätze entwickeln. Zum anderen ist sie humorvoll und spielerisch, was dazu beiträgt, die Atmosphäre aufzulockern und den Klienten zu entspannen. Dies ist besonders wichtig, da in der Regel bei der Entstehung von Problemen auch eine gewisse Ernsthaftigkeit und Anspannung vorhanden sind. Zudem ist eine paradoxe Intervention oft provokativ und konfrontativ, da sie bewusst gegen die Erwartungen und Annahmen des Klienten verstößt.

Paradoxe Intervention in der Mediation
In der Mediation wird die paradoxe Intervention als eine Methode eingesetzt, um Konflikte zwischen den Parteien zu lösen. Sie kann in verschiedenen Phasen der Mediation angewendet werden, z.B. bei der Konfliktklärung oder der Suche nach Lösungsmöglichkeiten. Ziel ist es, die Konfliktparteien aus ihren festgefahrenen Positionen herauszulocken und ihnen neue Perspektiven aufzuzeigen.

Ein Beispiel aus der Trennungsmediation
In einer Trennungsmediation kann eine paradoxe Intervention eingesetzt werden, wenn die Parteien sich in einem Konflikt um das Sorgerecht für ihre gemeinsamen Kinder befinden. Der Mediator könnte hier eine paradoxe Frage stellen, wie zum Beispiel: "Was würdet ihr tun, um sicherzustellen, dass eure Kinder sich in Zukunft schlecht entwickeln?" Diese Frage ist bewusst provokativ und konfrontativ, da sie gegen die Erwartungen der Parteien verstößt, die natürlich das Beste für ihre Kinder wollen. Durch diese Frage werden die Parteien dazu gebracht, über ihre bisherigen Verhaltensweisen und Denkmuster nachzudenken und möglicherweise neue Lösungsansätze zu finden, um das Wohl der Kinder zu gewährleisten.

Pacing

Pacing ist ein Begriff, der in verschiedenen Bereichen Anwendung findet, wie zum Beispiel in der Medizin, im Sport oder auch in der Kommunikation. Im Allgemeinen beschreibt Pacing ein bestimmtes Tempo oder Rhythmus, welches bei einer Handlung oder Aktivität eingehalten wird. Es kann sowohl auf körperlicher als auch auf geistiger Ebene angewendet werden und dient dazu, eine gewisse Balance und Kontrolle zu schaffen.

Pacing in der Mediation
In der Mediation bezieht sich Pacing auf die Art und Weise, wie die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien gestaltet wird. Es geht dabei um die Geschwindigkeit, mit der Informationen ausgetauscht werden, sowie um das Timing und die Art der Interventionen seitens des Mediators. Ziel des Pacing in der Mediation ist es, eine angemessene und effektive Gesprächsführung zu ermöglichen, um eine konstruktive Lösung für den Konflikt zu finden.

Pacing als Werkzeug in der Mediation
Pacing ist ein wichtiges Werkzeug in der Mediation, da es dazu beiträgt, eine vertrauensvolle Atmosphäre zwischen den Konfliktparteien zu schaffen. Durch ein angepasstes Tempo und eine ausgewogene Verteilung von Rede- und Zuhörintervallen können die Parteien besser aufeinander eingehen und sich auf den Prozess der Mediation einlassen. Der Mediator achtet dabei darauf, dass die Kommunikation nicht zu schnell oder zu langsam verläuft und dass jeder Beteiligte ausreichend zu Wort kommt.

Beispiel aus der Mediation
Zwei Nachbarn haben einen Streit über die Lautstärke von Musik. Der Mediator beginnt das Gespräch, indem er die Parteien bittet, sich kurz vorzustellen und ihre Sichtweise auf den Konflikt darzulegen. Dabei achtet er darauf, dass beide ausreichend Zeit bekommen, um ihre Meinung zu äußern. Anschließend führt der Mediator gezielte Fragen ein, um das Verständnis für die jeweilige Position zu vertiefen. Er achtet dabei auf ein ausgewogenes Tempo und lässt genügend Raum für Pausen und Reflexion. Durch diese angepasste Gesprächsführung wird das Pacing in der Mediation unterstützt und ermöglicht den Parteien, sich auf den Prozess einzulassen und gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten.

Paarmediation

Eine Paarmediation kann auch als „Konfliktmanagement“ für Paare betrachtet werden. Durch das auf die Bedürfnisse von Paaren zugeschnittene Mediationsverfahren lassen sich Streitigkeiten beilegen, Konflikte lösen und Eskalationen entgegenwirken. In der Paarmediation werden für spezifische Konfliktthemen strukturierte Lösungsprozesse absolviert, um zu tragfähigen Einigungen und Übereinkünften zu gelangen, die dann in der Zukunft auch tragen.

Bei der Paarmediation steht naturgemäß die Paarbeziehung im Fokus. In der Regel wird ein Mediator dann involviert, wenn bisher angestrebte Lösungen nicht vereinbart werden konnten oder aber nicht langfristig angehalten haben. Häufig handelt es sich dabei um Konflikte, die zu einer Trennung führen könnten oder sogar schon kurz vorher zu einer geführt haben. Das Ziel der Paarmediation ist in erster Linie nicht die einvernehmliche Trennung, wie sie etwa in der Familienmediation als außergerichtliches Konfliktbeilegungsverfahren angestrebt wird. Definiertes Ziel der Paarmediation ist ein gemeinsamer Weg als Paar in die Zukunft.

Im Gegensatz zur Paartherapie ist die Vorgehensweise in der Paarmediation eher lösungsorientiert. In der Therapie werden die vergangenen Aspekte, die zum aktuellen Konflikt beigetragen haben, beleuchtet. Dies wird so gehandhabt, um gegenseitiges Verständnis (wieder) herzustellen und das Erlebte zu würden, was sich positiv auf den Umgang auswirken kann. In der Mediation werden hingegen moderne Konfliktlösungsmethoden angewendet, bei der das konkrete Verhalten und die verschiedenen Positionen eine Rolle spielen. Der Mediator führt das Paar durch die Mediation und hilft dabei, die jeweiligen Bedürfnisse zu klären.

In der Paarmediation greift der Mediator auf verschiedene „Werkzeuge“ zurück, um das Paar zu veranlassen, selbst Ideen für Lösungen zu erarbeiten. Die Lösungsoptionen werden im Anschluss ausgelotet und verhandelt. Ein Vorteil der Paarmediation ist, dass die Medianden während der Mediationsgespräche ihre kommunikativen Fähigkeiten nachhaltig schulen und aus diesem Grund seltener in alte Muster verfallen. Voraussetzung hierfür ist, wie im Übrigen bei allen anderen Mediationsarten auch, der freie Wille, sich offen auf das Mediationsverfahren einzulassen.

Eine Paarmediation kann auch dann noch hilfreich sein, wenn der Paarkonflikt schon weiter fortgeschritten ist; beispielsweise nach einem Auszug aus der gemeinsamen Wohnung. Dann kann Einvernehmlichkeit als Ziel definiert werden, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die Eskalationen reduzieren oder ganz vermeiden. Durch diese Form der Paarmediation ist es dem Paar später eher wieder möglich, die Beziehung wieder zu vertiefen.

Deshalb ist es wichtig, vor Beginn der Paarmediation mit dem Mediator ein klärendes Gespräch zu führen, worin der Konflikt besteht und welche Ziele angestrebt werden sollen. Der Mediator hat dann die Möglichkeit, die Mediation angemessen vorzubereiten und einen geeigneten Rahmen dafür zu kreieren.

Synonyme - Mediation für Paare

© 2024 Frank Hartung » Ihr Mediator bei Konflikten in Familie, Erbschaft, Beruf, Wirtschaft und Schule «  

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